Wer einen neuen Betrieb errichten möchte oder eine Zweigniederlassung gründet, sollte sich bereits im Vorfeld über mögliche Förderungen informieren. Natürlich spielen Verkehrsanbindung, verfügbare Arbeitskräfte, Immobilienangebot oder auch die Gewerbesteuer eine entscheidende Rolle. International gesehen selbstverständlich auch politische und wirtschaftliche Stabilität, Steuerabkommen oder die Mentalität in einem Land.
Interessant ist jedenfalls ein Blick auf die Lage, wenn man alleine schon in einem Bundesland bleiben möchte. Hier geht es beispielsweise um Mittel aus dem EFRE – Europäischer Fonds für regionale Entwicklungen. Das kann sich durchaus in unterschiedlichen Förderungen etwa für Gebiete im Strukturwandel im Vergleich zu wirtschaftlich starken Teilen abbilden. Auch der Europäische Sozialfonds ESF oder ELER – Europäischer Fonds für Entwicklung des ländlichen Raums sind oft standortabhängig bei einigen Programmen. Wohlgemerkt werden EFRE, ESF oder ELER nicht durch die EU selbst abgewickelt, sondern durch Projektkoordinatoren auf Bundes- oder Landesebene.
Am Extremsten dürfte dies in Berlin sein. Hier gibt es das ZIS II (Zukunftsinitiative Stadtteil) Programm zur Stadtentwicklung. Das Berliner Quartiersmanagement soll bestimmte Stadtbereiche sozial und wirtschaftlich stärken. Das führt zu teilweise bemerkenswerten Unterschieden bei Förderungen. So sind Mittel aus einem Baufonds auf der einen Straßenseite verfügbar und auf der anderen nicht. Je nachdem, wie die Grenzen zu den entwicklungsgeförderten Stadtteilen und Quartieren gezogen sind. Gleiches gilt auch für Zuschüsse bei Bildungsangeboten oder allgemein sozialen Angeboten bis hin zu Stadtteilfesten.
Gerade, wo irgend eine verwaltungstechnische Grenze verläuft, lohnt das genauere Hinsehen bei Fördermitteln. Das kann an den Grenzen zweier Bundesländer sein. Das können Städte und ländlicher Raum sein. Das kann eine Region mit einer dahin siechenden Industrie eines IHK-Bezirks oder Kreises im Vergleich zu wirtschaftsstarken Teilen sein. Das können in Berlin sogar verschiedene Straßenzüge sein.
Wohlgemerkt geht es hier nicht alleine um allgemeine Förderungen. Baden-Württemberg hat andere Technologieprogramem als Hessen oder Bayern. Wer hier auch für eine bestimmte Branche oder neu herzustellende Produkte sucht, kann durchaus deutliche Unterschiede bei Förderquoten erreichen.