Die Bundesregierung hat einen neuen Plan für den Klimaschutz verabschiedet. Für die Stadtentwicklung und den Klimaschutz wird es ab 2016 reichliche Fördermittel geben. So sind Zuschüsse geplant für die Sanierung und Dämmung von Turnhallen, Theater, Schwimmbädern und anderen Kultureinrichtungen sowie auch Wohnungen.
Im Einzelnen sind 869 Millionen Euro verfügbar, welche durch das Bundesumweltministerium verwaltet werden. Der größte Posten ist mit 450 Millionen die Förderung von Klimaschutzzielen mit besseren Heizanlagen, Kraft-Wärmekopplung, besserer Dämmung und natürlich auch der Nutzung alternativer Energien. Rund 100 Millionen werden in den Städtebau investiert. Für die Sanierung kommunaler Anlagen in den Bereichen Sport, Kultur und Jugend (beispielsweise Turnhallen, Schwimmbäder, Jugendtreffs, Theater…) stehen 140 Millionen Euro zur Verfügung. Dazu kommen noch Prototypen und Modellproprojekte für nachhaltiges Wohnen mit rund 120 Millionen Euro – zunächst einmal primär für Studenten und Auszubildende.
Denkbar sind energieautarke Siedlungen, wie sie beispielsweise schon in Schweden und Dänemark entweder geplant oder bereits in Betrieb sind. Die Skandinavier haben einige clevere Lösungen erarbeitet, mit denen sie die Abhängigkeit von dubiosen Rohstofflieferanten reduzieren und gleichzeitig umweltfreundlich, wie auch mit einem hohen Komfort wohnen. Etwa bestehen schon seit einigen Jahren Solaranlagen für Fernwärme. Dazu kamen schon kleinere Stadtteile, die sich mit einem Minimum an elektrischer Energie selbst versorgen. Möglich ist dies durch den Einsatz von Wärmepumpen, Solaranlagen, einer intelligenten Müllverwertung und selbstverständlich auch neuen Verkehrskonzepten. Der Wohnkomfort ist allgemein hoch und man braucht auch während der bekannt kalten Winter nicht zu frieren. Die Technologie ist also vorhanden und funktioniert bestens.
Um solche Projekte zum Erfolg zu führen, ist ein vernetztes Denken rund um Energie, Wohnen, Verkehr, Technologie und natürlich auch passende Fördermittel nötig. Beispielsweise so banale Dinge wie die Abwasserentsorgung lassen sich zur Rückgewinnung bereits erzeugter Energie nutzen und machen hierdurch die Beheizung günstiger. Optimierte Verkehrswege sorgen für schnelle und gute Erreichbarkeit von lokalen Einkaufsmöglichkeiten. Solarzellen und Solaranlagen für Warmwasser liegen in gemeinsamen Netzen für Strom, Wärmepumpen oder Wärmetauscher. (Nicht, dass wir uns falsch verstehen, natürlich kann man eine Warmwasseranlage nicht mit einer Steckdose ausstatten. Aber über das Stromnetz arbeiten wiederum Wärmepumpen oder Wärmetauscher zusammen).
Sooo. Nun kann man entweder Fördermittel über die bis 2016 zu schaffenden Programme beantragen oder man nutzt bereits jetzt geschickt die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten. Blockheizkraftwerke erzeugen neben Wärme auch Strom. Hierfür sind neue Stromleitungen nötig. Und für die Stromleitungen benötigt man eine intelligente Steuerung. Ergo kann man sowohl das Kraftwerk, wie auch die Leitungen und deren Steuerung als Smart Grid bezuschussen lassen. Ähnliche Kombinationsmöglichkeiten gibt es beim Warmwasser. Was etwa aus der Dusche kommt, kann einerseits durch einen Wärmetauscher Energie zurück gewinnen und andererseits ist eine Aufbereitung des Wassers, eine Klärung möglich. An diesen kleinen Beispielen zeigt sich nicht nur die Kombinationsmöglichkeit verschiedener Technologien, sondern auch der Fördermittel. Man darf gespannt sein, was bis 2016 an zusätzlichen Kombinationsmöglicheiten für die Förderung geschaffen wird.