Die KfW wird in den nächsten 5 Jahren bis zu 400 Mio Euro für Risikokapital, also Beteiligungen an erfolgversprechenden Firmen einsetzen. Hierzu wurde das ERP-Venture Capital-Fondsinvestment geschaffen. Primär geht es dabei um die Bereiche Internet (und natürlich darauf laufenden Diensten), umweltfreundliche Energie und umweltfreundliche Mobilität sowie Themen aus dem Bereich Medizin.
Das ist, wie üblich, aber nur eine Möglichkeit. Hinzu kommen diverse Programme von Bund und Bundesländern. Bevor man also nur private Risikokapitalgeber aufsucht, lohnt auch ein Blick auf die öffentlichen Angebote. Wohlgemerkt sind selbst diese nur ein Teil von möglichen Firmenfinanzierungen. Immerhin gibt es ja noch die klassischen Fördergelder von EU, Bund, Land und bis hinab zur einzelnen Kommune.
Fangen wir einmal bei den Geldmitteln an. Private Finanzierer haben möglichst gerne ausreichend große und ausreichend sichere Projekte. Ausreichend groß heißt einfach, dass wichtige Gesellschaften kaum mit einem Kapital von vielleicht 50.000 EUR oder noch weniger einsteigen. Sicher heißt, dass mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit ein Erfolg eintreten sollte oder der Markt so lukrativ ist, dass sich selbst nur jede fünfte oder zehnte erfolgreiche Firma unter dem Strich richtig lohnt. Hierfür werden dann entsprechende Prozentsätze an Zinsen fällig. Kaum ein Risikokapitalgeber begegnügt sich obendrein mit einer Minderheitsbeteiligug von 20 Prozent. Man möchte etwa bei einer GmbH schon gerne über 25 Prozent haben, damit man ausreichend mitreden kann.
Was der Risikokapitalgeber außer Geld in die Firma einbringt, ist vielfach Gegenstand von Diskussionen. So gibt es Business Angels, die tatsächlich mit einem enormen Know-How und unternehmerischer Erfahrung sowie Beratung tatkräftig helfen. Andere reden nur munter über diese Hilfen und halten im Erfolgsfall kräftig die Hand auf. Hier kommt auch eine weitere Komponente ins Spiel. Risikokapitalgeber sehen ihre Tätigkeit als eine Geldanlage, als Investment. Irgendwann möchten sie Kasse machen. Hierfür sollte man sich schon im Vorfeld Gedanken machen, wie man an die Kapitalgeber herantritt – Stichwort Exit Strategie. Und hier ist dringend auch anwaltliche Hilfe bei der Vertragsgestaltung empfohlen, damit man nicht übervorteilt wird. Nicht, dass wir uns falsch verstehen – es gibt solche und solche. Sie können ein wertvolles Instrument und ein fairer Partner zur Unternehmensfinanzierung sein. Und sie helfen so manchem vielversprechenden Start-Up überhaupt erst auf die Beine. Aber es gibt eben auch einige „scharfe Hunde“.
Etwas freundlicher sieht es allgemein bei den Förderbanken aus. Hier fangen oft die Beträge niedriger an. Und recht oft ist man gegenüber den geförderten Gründern auch etwas freundlicher – deutlicher formuliert: kulanter. Was jetzt für ein Start-Up die beste Lösung ist, kann man pauschal nicht beantworten. Es dürfte meist deutlich anders aussehen, als die einschlägige Fersehshow zum Thema Investments. In jedem Fall ist eine sehr genaue Prüfung nötig. Und, nicht vergessen: was in Form von Fördermitteln als Eigenkapital vorhanden ist, braucht man nicht als Unternehmensanteile an die Risikokapitalgeber abtreten…….