In Erfurt (Thüringen) gibt es eine Heidelandschaft rund um den Kammerforst, Mühlberg und Himmelsberg. Dort siedeln seltene Tierarten und auch die sonstigen Biotope sind erhaltenswert. Im Rahmen einer EU-Förderung wurden nach der Bestandsaufnahme verschiedenste Maßnahmen zum Erhalt dieser Landschaft unterstützt.
Dies reicht bis in so exotische Bereiche wie die Haltung von Ziegen, welche brav zu viel sprießende Büsche und Bäume kurz halten sollen. Klingt zunächst ungewöhnlich, macht aber Sinn, wenn man einmal die FFH-Richtline einsieht. Dort finden sich speziell für Kommunen und Bundesländer gute Anreize, welche Gebiete schützenswert sind.
Und das sind eine ganze Menge. Bundeweit gibt es mehrere Hundert, EU-weit mehrere Tausend. Wer jetzt denkt, Fördermittel wären hier einfach ohne große Beratung oder Erfahrung möglich, irrt leider. Bevor es an die Fördertöpfe geht, sind Biologen nötig, welche vom Tümpel bis zum Vogelschutz eine Bestandsaufnahme durchführen müssen.
Hierbei zählen neben den Landschaften selbst besonders die Tiere und Pflanzen auf der roten Liste, der Vorwarnliste sowie der Bundesartenschutzverordnung. Wer also Kammmolche, Feldhamster oder Milane im Gebiet seiner Kommune entdeckt, hat schon sehr gute Karten für öffentliche Unterstützung.
Jetzt gilt es, ein stimmiges Gesamtkonzept zu entwickeln. Zunächst für den Bereich des Naturschutzes, wie auch der Kombination von Fördermitteln. Hierbei wird die reine Landschaftspflege und die Unterstützung einzelner Tier- und Pflanzenarten berücksichtigt. Auch sind Kompensationen möglich, wenn zuvor landwirtschaftlich genutzte Flächen renaturiert werden. Auch ist eine Kombination mit der Förderung zur Haltung und Zucht vom Aussterben bedrohter Nutztierrassen möglich.