Wenn man Fördermittel für Investitionen oder Forschung in Anspruch nehmen möchte, gibt es einige einfache Faustregeln, die man in jedem Fall beachten sollte:
1) Erst beantragen, Freigabe bekommen und dann erst umsetzen.
Wer einfach so in die Selbständigkeit startet oder eine GmbH gründet, verwirkt mit dem Start des Projekts oft schon einige interessante Fördertöpfe. Auch wenn man es bei einer bereits vorhandenen Firma richtig eilig hat, seine gute Idee umzusetzen, muss man doch die Zustimmung der Fördermittel-Koordinatoren abwarten. Im Allgemeinen wird nichts mehr als reines Startup gefördert, was bereits selbst aktiv in das Wirtschaftsleben gestartet ist. Auch fallen Gründungszuschüsse für diverse Maßnahmen weg, etwa beim Schritt vom Angestelltenverhältnis in die Selbständigkeit oder einer Gründung von Firmen. Das Gleiche gilt für Messen, Produkteinführungen, Sanierung oder Produktentwicklung in vorhandenen Firmen: Zuerst muss der Antrag „durch“ sein, bevor man irgendetwas beginnt. Nachträgliche Förderung gibt es nicht.
2) Genau überlegen, welche Rechtsform bei Firmengründungen gewählt wird.
Gerade bei selbstständiger Tätigkeit oder kleinen Firmen gibt es genau festgeschriebene Regeln. Eine bereits existierende GmbH etwa kann logischerweise nicht die Fördermittel in Anspruch nehmen, wenn ein Angestellter zum Selbständigen wird. Dort lauert gleich noch eine andere Falle. Wer später nachfinanzieren will oder muss, darf sich in der Regel mit seiner Hausbank auseinandersetzen, warum man denn nicht gleich mit einem soliden Finanzplan aufgetreten ist. Und genau die Hausbanken sind beispielsweise die ausführenden Organe in vielen Programmen der KfW. Man macht sich das Leben insgesamt unnötig schwer.
3) Alles schützen, was irgendwie schützbar ist.
Bevor man eine Förderung beantragt, kann man sich Patentrechte und Markenrechte sichern. Gerade bei Patenten sollte man teilweise nicht so lange warten, bis Förderungen bewilligt sind. Angesichts der durchgeführten Gebührensenkungen für europaweite Patente kann man von reinen Verwaltungskosten (inkl. Recherche) von rund 5.000 Eur bei der Anmeldung ausgehen. Auch einzigartige Markennamen sind für relativ kleines Geld schützbar. Aber selbst mit Schutz von Patent- und Markenrechten ist man nicht völlig auf der sicheren Seite. Außer mit den direkt betroffenen Fördermittel-Verwaltern sollte man mit niemand außerhalb reden und sich schon einmal für ganz kleines Geld ein paar Domains sichern.
4) Fördermittel-Provisionen nur bei Erfolg zahlen.
Es gibt solche und solche Berater zu Fördermitteln. Seriöse Unternehmen unterscheiden zwischen allgemeinen Auskünften, einer Beratung bei Fachthemen und einer tatsächlichen Provision bei Zuteilung von Fördergeldern. Einige schwarze Schafe stellen schon Kosten in Rechnung, wenn sie nur allgemein beraten dann weder eine gezielte Beratung,erfolgt, noch Fördermittel bewilligt werden. Also gut unterscheiden zwischen einer allgemeinen Anfrage (die sollte idR kostenlos sein), einem Beratungsvertrag und einem echten Provisionsvertrag.